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Wenn das Eis lockt

Falkensee, den 13. 01. 2006

-Pressemitteilung vom 13. Januar 2006-


Die letzten Tage mit frostigen Temperaturen ließen auch den Falkenhagener See zufrieren. Und schon sind sie da - die Liebhaber des Eises. Mit ihren Schlittschuhen ziehen sie ihre Spuren über das Eis oder genießen einen Spaziergang über den zugefrorenen See, spielen die Kinder auf dem See.

Nicht immer geht es gut, wie in den Medien in den vergangenen Tagen gehört und gelesen werden konnte.

So nutzten nun auch die hauptamtlichen Kräfte der Falkenseer Feuerwehr die Witterungsverhältnisse, um sich für den Ernstfall zu schulen. Frank Christ, Wachschichtführer am heutigen Vormittag, war mit seinen 4 Schichtkameraden zum Falkenhagener See gefahren, um eine Eisrettung zu proben. Dabei zeigte sich, dass diese nicht erst am See beginnt, sondern schon vorher - nämlich an der Zufahrt zum See. Die Schulung fand an der Spitze des Neuen Sees statt. Über die Feuerwehrzufahrt von der Schopenhauer Straße aus können die Rettungskräfte an den See gelangen. Das setzt voraus, dass diese Feuerwehrzufahrt von den dortigen Anwohner auch wirklich freigehalten und nicht zu geparkt wird. Sollte Letzteres der Fall sein, gehen laut Frank Christ wertvolle Minuten für eine erfolgreiche Rettung verloren. Und zählt doch gerade bei den kalten Wasser- und Außentemperaturen jede Sekunde. Nach 4 - 5 Minuten ist der Körper derart unterkühlt, dass sich die verunfallte Person kaum noch über Wasser halten kann. Aber heute war die Zufahrt frei und die Fahrzeuge gelangten problemlos an das Ufer des Sees. Problemlos auch deswegen, weil die Mitarbeiter der GGM/Grünpflege regelmäßig für einen Freischnitt der Zuwegung sorgen. Das, so Michael Sahr, Wehrführer der FFW, wird mehrmals im Jahr nachkontrolliert. 

Und schon geht es los. Frank Christ erläutert seinen Männern die Ausgangsitutaion und erteilt das Startkommando. Als erstes bringt Maschinist Reinhard Modrzejewski sein Fahrzeug in Position. Oben auf dem Dach liegt das zur Rettung dringend benötigte Schlauchboot auf einer Art Schlittenkonstruktion. Mit Kamerad Norbert Böttcher muss er dieses nun runterholen. Während dessen bereiten sich Bernd Rebschläger und Peter Fritz auf die Eisrettung vor. Wie Christ vorher noch einmal erläuterte gilt es zunächst, Überflüssiges abzulegen, um nicht mehr Gewicht als nötig aufs Eis zu bringen. Dann geht es um die eigene Sicherheit beim Anlegen der Sicherheitswesten und doch läuft die Zeit. Eines stellt Frank Christ  klar: "Die Sicherheit der eigenen Leute ist nicht zu vernachlässigen." All die bisherigen Maßnahmen sind unerlässlich, auch wenn die Zeit rennt. 

Und dann geht es los. Mühsam lässt sich der Schlauchbootschlitten zur Unfallpuppe auf dem Eis schieben. Doch erst einmal bei ihr angekommen geht alles schnell. Die Männer heben die Puppe vorsichtig ins Boot, wickeln sie in eine Decke und schon ziehen die am Ufer verbliebenen Kameraden den Schlitten zurück. Dort gingen die Kameraden gleich über in die lebensrettenden Maßnahmen. Aber wie Frank Christ erläuterte, ständen hierfür jetzt schon die Rettungskräfte parat. 

Geschafft, denken die Kameraden, nicken sich zu und beginnen mit der Wegräumaktion. Während dieser tauschen sich die Kameraden aus. Was lief gut, was was weniger gut ... Doch für heute ist noch nicht Schluss. Schließlich kann die Rettung auch über ein Leitersystem erfolgen. Und die wird gleich mitgeprobt. Die Witterungsbedingungen sind dafür ideal und in gewisser Weise auch Voraussetzung.

In diesem Zusammenhang wies Frank Christ auf die Wichtigkeit einer eindeutigen Unfallmeldung hin. Allein der Falkenhagener See ist groß und kann durch die Feuerwehr von mehreren Stellen angefahren werden. Da ist es von großem Nutzen, genau zu wissen, wo es die verunfallte Person zu retten gilt. Nicht nur der Einsatzort sollte so genau wie möglich gemeldet werden, sondern die Rettungskräfte sollten nach Möglichkeit auch eingewiesen werden um die betroffenen Person schnellst möglich zu finden. Denn die Zeit läuft.

 

Bild zur Meldung: Wenn das Eis lockt

 
See bei schönem Wetter