Eröffnung der Integrationswoche mit Lesung zum Zwickauer Terror-Trio
Die Kette von Pannen bleibt unvorstellbar. Waren es wirklich Pannen oder muss nicht viel mehr an strukturelles Versagen gedacht werden? Das fragten sich die Zuhörerinnen und Zuhörer nach der Vorstellung des Buches „Das Zwickauer Terror-Trio" am vergangenen Freitag, 14. September 2012, im Haus am Anger. Maik Baumgärtner und Marcus Böttcher haben akribisch Puzzelsteine zu den Morden zusammengesammelt, die von drei jungen Menschen, die zunächst in die rechte Szene und schließlich in den Untergrund abglitten, begangen wurden. In ihrem Buch schildern die Autoren das Leben im Untergrund von Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe. Sie berichten von Banküberfällen, das planen von Morden, aber auch, wie die drei als sympathische Freunde jedes Jahr in den bürgerlichen Urlaub an die Ostsee fuhren. Die Angehörigen der Opfer gerieten derweil selber unter Verdacht der Ermittlungsbehörden und wurden darüber zum Teil krank. Baumgärtner und Böttcher ist es wichtig in ihrem Buch auch den Opfern ein Gesicht zu geben. Ihr Schicksal nicht zu vergessen. Die Art der Ermittlung, die falschen Fährten, die die beiden Autoren aufdecken, sind erschreckend und hinterließen bei den Zuhörerinnen und Zuhörern Ratlosigkeit. „Bei mir gibt es eine tiefe Unsicherheit, ob ich den Behörden noch trauen kann", beschrieb ein Teilnehmer seine Stimmung. Mit diesem aufwühlenden Buch wurde die Integrationswoche des Landkreises Havelland eröffnet.
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