Lokale Partnerschaft für Demokratie - Falkensee
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützt in ganz Deutschland lokale Partnerschaften für Demokratie, nun auch in Falkensee. Nach Diskussionen im Ausschuss für Bildung/Kultur/Sport/Soziales hat die Stadt Falkensee 2015 einen Antrag auf Teilnahme im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ gestellt.
Was ist die Lokale Partnerschaft für Demokratie – Falkensee?
Aktive Bürgerinnen und Bürger setzen sich in diesem Projekt gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Verwaltung und der Politik für eine demokratische Weiterentwicklung des Zusammenlebens, gegen Rechtsextremismus und für mehr Jugendbeteiligung ein. Im Rahmen der lokalen Partnerschaften für Demokratie stehen für fünf Jahre Gelder für Projekte in Form eines Aktions- und Initiativfonds zur Verfügung. Mit diesen Mitteln werden konkrete Einzelmaßnahmen finanziert. Das können beispielsweise Demokratiefeste, Fortbildungen, Plakataktionen oder die Erstellung von Informationsmaterialien sein. Die Mitarbeit vieler Falkenseerinnen und Falkenseer ist die Voraussetzung für ein gutes Gelingen der Partnerschaft für Demokratie – Falkensee.
Auf Demokratiekonferenzen wird gemeinsam überlegt, wie eine breite demokratische Teilhabe möglichst aller Bevölkerungsgruppen in Falkensee entwickelt werden kann. Kinder und Jugendliche erarbeiten in Jugendforen, was ihnen in ihrer Stadt wichtig ist und wie sie sich einbringen können. Beide Foren finden in der Regel zweimal jährlich statt. Eingeladen sind alle Falkenseerinnen und Falkenseer.
Ein Begleitausschuss, der bei den Demokratiekonferenzen bestätigt wird, ist das zentrale Gremium der Partnerschaft für Demokratie – Falkensee. Er entscheidet, welche Projektanträge bewilligt werden. In diesem Ausschuss arbeiten Vertreterinnen und Vertreter aus den verschiedenen zivilgesellschaftlichen Bereichen wie Initiativen, Vereine, Kirchen, die lokale Wirtschaft und die Stadtverwaltung) zusammen.
Die Fach- und Koordinierungsstelle setzt die vom Begleitausschuss bewilligten Projekte um, ist Ansprechstelle für alle Fragen zum Projekt und organisiert die Öffentlichkeitsarbeit. Sie ist beim Lokalen Bündnis für Familie Falkensee angesiedelt und ist die erste Adresse für alle Fragen rund um die Partnerschaft für Demokratie – Falkensee.
Aktuelle Meldungen
Heute: Partnerschaft für Demokratie lädt ein zu Vortrag und Diskussion "LGBTI und Rechtspopulismus"
(13. 03. 2019)Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Leben in Vielfalt" lädt die Partnerschaft für Demokratie heute im ASB-Mehrgenerationenhaus (Ruppiner Straße 15) zu Vortrag und Diskussion: LGBTI und Rechtspopulismus. Judith Rahner von der Fachstelle Gender, Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus der Amadeu Antonio Stiftung diskutiert mit den Teilnehmenden über die vermeintlichen Gemeinsamkeiten und Ausschlusskriterien von "Queerem" Leben und Rechtspopulismus. Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr mit einem kleinen Imbiss. Um 19 Uhr beginnt der Vortrag mit anschließender Diskussion.
Foto: Logo der Falkenseer Partnerschaft für Demokratie
Werkschau der Partnerschaft für Demokratie Falkensee - Geförderte Projekte präsentieren sich und ihre Arbeit
(06. 02. 2019)Im direkten Vorfeld der Stadtverordnetenversammlung fand am Mittwoch, 30. Januar 2019, die erste Werkschau der Partnerschaft für Demokratie - Falkensee statt. Im Foyer der Stadthalle konnten sich interessierte Besucherinnen und Besucher, die Stadtverordneten und alle Unterstützerinnen und Unterstützer ein Gesamtbild der über 15 geförderten Projekte des Jahres 2018 machen.
Warum diese Werkschau?
Stefan Settels, Koordinator der Fachstelle, betonte, dass es zwei gute Gründe gibt. Die komplexe und gute Zusammenarbeit aus federführendem Amt (Integrations- und Gleichstellungsbeauftrage Manuela Dörnenburg, Begleitausschuss, der sich aus Vertreterinnen und Vertretern wichtiger zivilgesellschaftlicher Gruppen, der Stadtverwaltung, der Wirtschaft und Politik zusammensetzt), Jugendforum und Koordinierungs- und Fachstelle sichtbar zu machen. Wesentlicher noch ist die Würdigung der Projekte, die im Begleitausschuss bewilligt wurden. Hier geht es um das ehrenamtliche Engagement der Projektnehmerinnen und -nehmer. Sie alle leisten einen wichtigen Beitrag für ein vielfältiges und friedliches Miteinander in Falkensee. Ihnen gebührt großer Dank!
Bürgermeister Heiko Müller ließ es sich nicht nehmen, die Projektnehmerinnen und -nehmer persönlich zu begrüßen und unterstrich deren Wichtigkeit mit Bezug auf das übergeordnete Bundesprogramm „Demokratie Leben“. Die Stadt selber leistet einen Förderanteil, der zur Verfügung stehenden Mittel. Viele Vertretende der Stadt und des öffentlichen Lebens in Falkensee waren der Einladung gefolgt. Entsprechend bunt präsentierten sich die einzelnen Projekte und ihre Themen.
Darunter fanden sich Förderprojekte für Jugendliche. Neben dem Jugendforum, was über einen eigenen Jugendfonds verfügt, ist mit der „Legalen Graffitiwand“ ein Projekt im Jugendclub Saftladen gefördert worden, was zum Respekt vor Graffitikunst und zum Respekt der weiblichen und männlichen Sprayer und Sprayerinnen untereinander aufruft. Die Bücherkiste „Zusammen Leben“, mit Sitz in der Erich-Kästner-Grundschule, wurde mit Literatur für Jugendliche erweitert. In 2018 gestartet und in 2019 weitergeführt wird das Projekt Rapklusion. Es bietet Jugendlichen die Möglichkeit, in respektvollem Miteinander, Texte und Beats im Genre Hip-Hop zu kreieren und ihnen eine Stimme zu verschaffen. Interessierte können sich im Mehrgenerationenhaus des ASB (Ruppiner Straße 15) melden.
Darüber hinaus wurde das Regenbogencafe unterstützt, um die Sichtbarmachung von Queerem-Leben (Lesben, Schwule, Trans-, Inter- und Bisexuelle) in Falkensee voranzubringen. In Zusammenarbeit mit dem Förderverein der Stadtbibliothek wurde "Queere" Literatur und andere Medien angeschafft. Es wurde ein interkulturelles Kochprojekt ebenso gefördert, wie die „Interkulturelle Mädchengruppe“, in der junge Frauen, die neu in Deutschland und Falkensee sind, im geschützten Rahmen ankommen konnten. Die Frauengruppe Ost-West organisierte einen Infomarkt von kreativen und engagierten Frauen in Falkensee, um auf die Bedeutung von Frauen in unserer Gesellschaft hinzuweisen. Gleichberechtigung lohnt sich. Es wurden Filmvorführungen gefördert. „Unter aller Augen“ dokumentiert international die Gewalt an Frauen, die in Beziehungen leben und immer ähnliche Strukturen aufweist. „Auf der Suche nach dem letzten Juden in meiner Familie“ wurde von der Vorbereitungsgruppe Stolpersteine im Haus am Anger gezeigt und leistete damit einen Beitrag zur wichtigen Erinnerungskultur. An Weihnachten lud die Kirchengemeinde Falkensee - Seegefeld einsame Menschen und Migranten in ihr Gemeindehaus, um gemeinsam ein Fest der Begegnung zu feiern. Betroffene waren ebenfalls herzlich eingeladen bei den Projekten der Willkommensinitiative Falkensee. An einem Kultur- und Vortragsabend wurden insbesondere Tschetschenische Flüchtlinge willkommen geheißen. Im Projekt Foodsaving nutzen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Lebensmittel, deren Verfallsdatum abgelaufen waren. Die Willkommensinitiative konnte sich zudem über die Anschaffung von neuen Stofftaschen freuen. Das Projekt Stadtevent, organisiert vom Bündnis gegen Rechts, öffnete bereits zum 13. Mal die Türen an elf Spielstätten in ganz Falkensee und erfreut sich jedes Jahr über eine steigende Besucherzahl. Allen Projekten war dabei ein Ziel gemeinsam: Menschen unterschiedlichster Herkunft und Kultur, Religion oder sexueller Orientierung zu verbinden und miteinander ins Gespräch zu bringen.
Dank gilt auch Matthias Hofmann, der bis zum Sommer die Koordinierungs- und Fachstelle verantwortlich leitete und Luzie Gehrmann, die nach erfolgreichem Aufbau des Jugendforums den Staffelstab im Herbst an Lennart Meyer weiterreichte. Neuer Koordinator ist seit Mitte 2018 Stefan Settels.
Für 2019 sind schon die ersten Projektanträge gestellt. Die Koordinierungs- und Fachstelle führt die Programmreihe „Leben in Vielfalt“ weiter. Eine Programmreihe, die Themen aufgreift, die in unserer Gesellschaft eher kontrovers diskutiert werden und viel Potential für Spaltung mit sich tragen. Ein Schwerpunkt in 2019 wird hier der Aufruf zu einem interreligiösen Dialog sein. Im Vorfeld der drei anstehenden Wahlen findet eine Plakataktion statt, die zur Wahlbeteiligung animieren will und von möglichst vielen zivilgesellschaftlichen Gruppen, Vereinen, Kirchengemeinden, etc. mitgetragen wird.
Das Jugendforum plant in 2019 sich u.a. stärker mit dem Thema Umwelt zu beschäftigen. Die Jugendlichen konnten sich nach der anschließend stattgefundenen Stadtverordnetenversammlung über den Startschuss zur Gründung eines Jugendbeirates in Falkensee freuen.
Mehr Informationen zur Partnerschaft für Demokratie und eine detaillierte Vorstellung aller geförderten Projekte finden Interessierte im Jahresbericht 2018 unter www.pfd-falkensee.de.
Foto: In der Stadthalle fand die erste Werkschau der Partnerschaft für Demokratie - Falkensee statt. (Bildautorin Christina Gericke)
Stefan Settels ist neuer Koordinator der Partnerschaft für Demokratie
(24. 09. 2018)Seit Mitte Juni 2018 ist Stefan Settels der neue Koordinator der Partnerschaft für Demokratie, die es seit 2015 in Falkensee gibt.
Als erste große Veranstaltung organisierte er in seiner neuen Funktion das Demokratieforum im Rahmen der Kunstmeile am 1. September 2018. In einem Pressegespräch zusammen mit Bürgermeister Heiko Müller, Liane Stawemann-Walter (2. v. l.), der Geschäftsführerin des ASB Falkensee, Ulf Hoffmeyer-Zlotnik (r.), dem ehemaligen langjährigen Geschäftsführer des ASB, und der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Falkensee, Manuela Dörnenburg (l.), präsentierte Stefan Settels (2. v. r.) die Ergebnisse des Demokratieforums, das in diesem Jahr zum zweiten Mal stattfand.
Neben vielen interessierten Falkenseer Bürgerinnen und Bürgern hatten sich am 1. September auch Vertreter aus Stadt und Politik im Gutspark eingefunden, um zu aktuellen Themen zu diskutieren, darunter u.a. die Bürgerbeteiligung. Außerdem waren die Besucherinnen und Besucher des Demokratieforums aufgefordert Verbesserungspotenziale in der Stadt zu benennen. Themen, die die Teilnehmenden dabei besonders bewegten, betrafen vor allem die Infrastruktur. Bei der gemeinsamen Auswertung während des Gesprächs, waren viele Punkte insbesondere Bürgermeister Heiko Müller nicht unbekannt. Zahlreiche Hinweise und Anregungen betrafen jedoch auch das soziale Leben in der Stadt. So wurde mehrmals der Wunsch nach einem Treffpunkt mit Café- oder Barcharakter laut. Nach und nach möchte die Partnerschaft für Demokratie nun in der Umsetzung der Potenziale unterstützen. Manuela Dörnenburg fasste abschließend die Bedeutung dieser Arbeit zusammen: „Durch partnerschaftliche Zusammenarbeit stärken wir das demokratische Miteinander in unserer Stadt.“
Der neue Koordinator Stefan Settels war lange Zeit im Falkenseer Bündnis gegen Rechts aktiv. „Dort gab es bereits Schnittstellen zur Partnerschaft für Demokratie. Die Aufgaben waren mir also bereits vertraut“, erklärt er im Gespräch. Seit zehn Jahren ist Stefan Settels, der in Potsdam lebt, beim ASB Falkensee beschäftigt. Dabei hat seine berufliche Laufbahn mit einer Elektrikerlehre begonnen. Durch den Zivildienst stieg er in den sozialen Bereich ein. Nach dem Wechsel zum ASB in Falkensee begann er in der stationären Kinder- und Jugendhilfe. In seiner neuen Funktion in der Koordinierungs- und Fachstelle ist er zukünftig für die Steuerung der Umsetzung der lokalen Partnerschaft für Demokratie zuständig, fungiert als Ansprechpartner und trägt zur Bekanntmachung der vor Ort geleisteten Maßnahmen bei. Angesiedelt ist die Koordinierungs- und Fachstelle beim ASB Falkensee, der als regional stark vernetzter Partner, das Projekt unterstützt.
Durch das Förderprogramm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend werden seit 2015 in ganz Deutschland Kommunen unterstützt, „Partnerschaften für Demokratie“ als strukturell angelegte lokale Bündnisse aufzubauen. Diese Bündnisse, die sich aus Vereinen, Verbänden, Einrichtungen oder bürgerschaftlich Engagierten zusammensetzen, entwickeln anhand aktueller Themen und Problematiken Projekte für ein demokratisches Miteinander. Die Gelder werden mit einer Perspektive von 5 Jahren durch das Bundesministerium und durch die Stadt Falkensee bereitgestellt. Aus den Fördermitteln wird neben konkreten Einzelmaßnahmen auch das Jugendforum zur Stärkung der Jugendbeteiligung unterstützt. Für Maßnahmen zur Partizipation, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit werden den geförderten Kommunen ebenfalls Mittel zur Verfügung gestellt. Ziel ist es hierbei die Arbeit der Partnerschaft für Demokratie einem breiten Kreis bekannt zu machen und die aktive Beteiligung von Vereinen, Verbänden und anderen zu erwirken, beispielsweise durch ein Demokratieforum.
Foto: In einem Pressegespräch zusammen mit Bürgermeister Heiko Müller, Liane Stawemann-Walter (2. v. l.), der Geschäftsführerin des ASB Falkensee, Ulf Hoffmeyer-Zlotnik (r.), dem ehemaligen langjährigen Geschäftsführer des ASB, und der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Falkensee, Manuela Dörnenburg (l.), präsentierte Stefan Settels (2. v. r.) die Ergebnisse des Demokratieforums, das in diesem Jahr zum zweiten Mal stattfand.
Veranstaltungen
28.09.2023
19:00 Uhr
Lesung mit Daniel Schulz über Krieg und Alltag in der Ukraine
Daniel Schulz kennt die Ukraine noch aus Friedenszeiten. 2013 war der aus Potsdam stammende ... [mehr]07.10.2023
10:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Demokratiekonferenz 2023 der Partnerschaft für Demokratie Falkensee
Die Partnerschaft für Demokratie - Falkensee lädt herzlich zur kommenden Demokratiekonferenz am ... [mehr]12.10.2023
19:00 Uhr