Per Postkarte zum Eheglück - Ruth und Alfred Heinze

Zu ihrer Diamantenen Hochzeit beglückwünschte heute Bürgermeister Jürgen Bigalke das Jubelpaar Ruth und Alfred Heinze. 

Munter erzählte der Bräutigam, dass aus der Hochzeit vor 60 Jahren beinahe nichts geworden wäre. "Zu unserer Hochzeit kamen wir zu spät, denn bei -20 °C sprang der F6 oder F7, der uns zum Standesamt bringen sollte, nicht an", schmunzelte Alfred Heinze. "Und dann gefrierte der Brautstrauß auch noch", lachten beide. "1946 war ein strenger Winter, nicht zu vergleichen mit heute."

Kennengelernt haben sich die beiden 1942. Nach Gefangenschaft und Arbeit als Bauernknecht auf einem bayrischen Bauernhof, wurde Alfred Heinze Neulehrer. In einem Ort in der Oberlausitz eingesetzt, bekam er den Tipp, dass eine Wohnung frei würde. Einziger Haken an der Sache: Der zukünftige Mieter musste verheiratet sein. Das war kein Problem für den findigen Mann. Er schrieb seiner Ruth eine Postkarte mit der Frage: "Willst Du mich heiraten?" Und da kam prompt ein Ja. 

Ruth Heinze verdingte sich ihren Lebensunterhalt nach dem Krieg zunächst als Strohschuharbeiterin. "Weißt du noch wie ich in diesen Schuhen vor meinen Schülern stand?", erinnert sich der gelernte Biologe. Seine Frau führt den Gedanken lachend weiter: "Ja natürlich und auch daran, wie du damit brüllend über den Schulhof gelaufen bist."

Nach 15 Jahren Lehramtstätigkeit zog es das Ehepaar zunächst nach Halle, wo Alfred Heinze an der Universität tätig war und schließlich führte sie ihr Weg bis nach Berlin. Während er am neugegründeten Institut für Hochschulforschung arbeitete, war Ruth Heinze Sekretärin im Ministerium für Gesundheit. Das humorvolle Paar feiert morgen im Kreis der ganzen Familie, wenn sich Kinder und Kindeskinder von der Arbeit freimachen können. Dazu gehören 2 Kinder, 3 Enkel und inzwischen schon 2 Urenkel.