Explosion der Farben

Wer dieser Tage die Flure des Rathaushauptgebäudes betritt, wird von kräftigen Farben umgeben seinen Weg in die einzelnen Ämter beschreiten und zum Verweilen eingeladen. Abstrakte Bilder, gekennzeichnet von Lust an Farbe und Form, zieren bis Ende Juni das Rathaus.

Ausgestellt werden die Werke der Falkenseerin Anke Burgholz. "Malerei begleitet mich mein Leben lang" so die Künstlerin. 1960 in Süddeutschland geboren, versuchte sie sich als Kind und Jugendliche an naturgetreuer Malerei. Später wollte sie sich ausdrücken; Themen, die sie bewegten, zeigen. Anke Burgholz nahm Unterricht bei Ana de Medeiros (Augsburg) und lernte expressionistisch zu malen. Etliche Jahre danach führte ein glücklicher Zufall dazu, dass sie Clinton Storm (Berlin) kennenlernte und seine Schülerin wurde. "Ihm", so Anke Burgholz, "verdanke ich die Hinwendung zur abstrakten expressionistischen Malerei. So arbeitete ich lange ausschließlich mit Form und Farbe und war begeistert von der Ausdruckkraft, die dieser Reduktion innewohnt. "

Seit einiger Zeit aber beschäftigt sich die Künstlerin intensiv mit der Frage nach der Bedeutung und begann, mit Schrift in ihren Bildern zu arbeiten. Schrift als Träger von Bedeutung einerseits, andererseits muss die Schrift sich der Vormachtstellung des visuellen in den Bildern unterwerfen. Aber auch ein anderer Weg ist der ihre: bis wohin ist ein Bild abstrakt, wo wird es gegenständlich-figurativ, d.h. wann sehen wir etwas Bedeutsames? Die Erforschung dieser Grenzregion ist auch eine Auseindersetzung mit dem Thema Bedeutung.

Seit 2000 lebt Anke Burgholz mit ihrer Familie in Falkensee. Ihren Mann lernte sie beim Psychologiestudium kennen. Er  arbeitete damals als Physiker an der TU Berlin. Bei den Streifzügen ins Umland verliebten sich beide in ein Grundstück in Falkensee (es war der sonnenwarme Kieferngeruch). Falkensee gefiel ihnen auf Anhieb. Im November kam die gemeinsame Tochter Anna-Tabea zur Welt. In der Zeit mit dem Baby zu Hause begann Anke Burgholz sich noch intensiver mit Malerei zu beschäftigen.  So entstand der Wunsch beruflich Kunst zu machen, zu malen. Seit einem Jahr leitet sie eine Arbeitsgruppe „Malen und Zeichnen" für interessierte SchülerInnen des Leonardo-da-Vinci-Gymnasiums Nauen.