RSS-Feed   Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Auszeichnung mit der Fluthilfemedaille

Falkensee, den 20. 02. 2024

Große Regenmengen innerhalb eines kurzen Zeitfensters führten in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 zu einem schnellen Anstieg der Flüsse in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Die Folge der extremen Pegelstände waren Sturzfluten und Überschwemmungen, die 180 Menschenleben und hunderte Verletzte forderten. Allein im Ahrtal zerstörte oder beschädigte das Hochwasser über 9.000 Gebäude und über 100 Brücken. 17.000 Menschen im Tal verloren ihr gesamtes Hab und Gut. In den Tagen nach der Flutkatastrophe hatten die Betroffenen weder Strom noch Trinkwasser. Auch die Verkehrsinfrastruktur mit Autobahnen und dem Schienennetz waren stark beschädigt. Tausende Helferinnen und Helfer sowie Einsatzkräfte aus dem gesamten Bundesgebiet reisten in die Hochwasser- und Flutkatastrophengebiete, um tatkräftig vor Ort mit anzupacken, darunter auch Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Falkensee.

 

Für ihren ehrenamtlichen Einsatz im Flutkatastrophengebiet wurden (Bild ab 2. von links) Philipp Hirsch, Benjamin Malchert, Andreas Bortig, Thomas Schwarz, Karsten Kiekebusch, Michael Stolz, Carsten Burzlaff, Julian Becher sowie Niels Krüger, Frank Rößler, Henry Drenkow, Philipp Moritz, Tobias Gleisberg und Stadtbrandmeister Daniel Brose (nicht auf dem Foto abgebildet) mit der rheinland-pfälzischen Fluthilfemedaille ausgezeichnet. Die Ehrung übernahmen stellvertretend für die Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz der Landrat des Landkreises Havelland Roger Lewandowski (rechts im Bild), Kreisdezernent Michael Koch (3. von rechts im Bild) und Kreisbrandmeister Lothar Schneider (links im Bild). 


Stadtbrandmeister Daniel Brose bedankt sich für die Auszeichnung seiner Kameraden: „Unsere entsendeten Einsatzkräfte setzten sich aus hauptamtlichen und freiwilligen Kräften der Feuerwehr Falkensee zusammen, die jedoch alle im Rahmen des Ehrenamts tätig waren.“ Die Männer aus Falkensee waren Teil der Brandschutzeinheit Havelland, die mit ihren Fachkomponenten durch das Land Brandenburg nach Abstimmung mit dem Land Rheinland-Pfalz spezifisch angefordert wurde. Unter der Führung von Kreisbrandmeister Lothar Schneider unterstützte die Gruppe in zwei Einsatzteams gemeinsam mit anderen Kameraden aus dem Landkreis insgesamt zehn Tage lang die Gefahrenstoffeinheit im massiv betroffenen Ort Rech, Gemeinde Altenahr: Die Falkenseer stellten ein Logistikfahrzeug mit Tauchpumpen und Stromgeneratoren zur Stromerzeugung zur Verfügung, pumpten Keller aus oder entfernten aufgeschwemmte Dieseltanks. Im Stab gehörten außerdem die Versorgung und Organisation der Hilfeleistung vor Ort zu den Aufgaben der Einsatzkräfte. „Durch unseren Einsatz im stark zerstörten Krisengebiet im Ahrtal wurden die Männer mit dem enormen Schadensausmaß der Flut- und Hochwasserkatastrophe konfrontiert. Fernsehbilder können kaum wiedergeben, welche immense Zerstörung vor Ort herrschte. Die Realität bewegte uns alle sehr. Umso motivierter waren die Einsatzkräfte vor Ort zu helfen und anzupacken, wo es nur ging. Die Eindrücke haben wir alle mit nach Hause genommen und nicht so leicht verarbeitet,“ so Daniel Brose.
 

Die Fluthilfemedaille soll diesen selbstlosen Einsatz aller Helferinnen und Helfer in den Hochwasser- und Flutkatastrophengebieten in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen sowie Bayern und Sachsen anerkennen und ein Symbol des Dankes für die Einsatzkräfte darstellen: für ihre Hilfe bei den Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten, bei der Versorgung sowie besonders auch für die psychosoziale Unterstützung der Betroffenen vor Ort.

 

Die Feuerwehr der Stadt Falkensee unterstützt im Rahmen der Brandschutzeinheit Havelland regelmäßig bei Katastrophenfällen in anderen Bundesländern, insbesondere bei starken Waldbränden aber auch bei Großschadenslagen wie dem Elbehochwasser in Fischbeck in Sachsen-Anhalt. Die deutlich weitere Entfernung des Einsatzortes im Ahrtal verdeutlichte jedoch, wie groß das Schadensausmaß nach dem Hochwasser war und wie dringend die Hilfe in Rheinland-Pfalz benötigt wurde. 


70 Frauen und Männer sind derzeitig in der ehrenamtlichen Einsatzabteilung in Falkensee aktiv. 35 Personen besetzen die Feuerwache im Rahmen des 24-Stunden-Betriebes hauptamtlich. Sie bewältigten im vergangenen Jahr 2023 insgesamt 653 Einsätze. An 166 Einsätzen waren die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr beteiligt.

 

Bild zur Meldung: Auf dem Bild zusehen sind die Ausgezeichneten (ab 2. von links) Philipp Hirsch, Benjamin Malchert, Andreas Bortig, Thomas Schwarz, Karsten Kiekebusch, Michael Stolz, Carsten Burzlaff und Julian Becher mit dem Landrat des Landkreises Havelland Roger Lewandowski (rechts im Bild), Kreisdezernent Michael Koch (3. von rechts) und Kreisbrandmeister Lothar Schneider (links)

 
See bei schönem Wetter