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Aufruf zu Toleranz und Hilfsbereitschaft

Falkensee, den 01. 04. 2022

Mehr als zwei Jahre liegen hinter uns, die wohl niemand vergessen wird. Selten hat ein Wort unser Leben so geprägt, wie das Wort „Corona“. Zuvor kannten wir die Auswirkungen einer weltweiten Pandemie eigentlich nur aus fiktiven Spielfilmen. Anfang 2020 wurde dann aus der Fiktion Realität mit schwerwiegenden Folgen. Ob selbst erkrankt, Erkrankungen oder Todesfälle in der Familie oder dem Freundeskreis, drastische Auswirkungen am Arbeitsplatz, stornierte Urlaubsreisen, der Wegfall von Sport- und Kulturangeboten – die Belastungen haben Spuren hinterlassen. Wohl jede und jeder in Deutschland und darüber hinaus war direkt oder indirekt von den Auswirkungen der Pandemie betroffen. Vor allem der Wegfall von Begegnungsmöglichkeiten war für Kinder und Jugendliche, aber auch für ältere Menschen nur schwer zu ertragen.

 

Sehr viele Menschen sind aber auch in der Pandemie über sich hinausgewachsen und haben Herausforderungen gemeistert, die über das Erwartbare weit hinausgehen. Ob im Gesundheitswesen, in Schulen und Kitas, in den Gesundheitsämtern, in vielen Dienstleistungsunternehmen oder in vielen anderen Bereichen - alle verdienen unseren uneingeschränkten Respekt und unseren herzlichen Dank.

 

Ab 3. April fallen nun viele Einschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie weg. Das gibt Hoffnung. Leider ist die Pandemie aber noch nicht beendet. Wir können derzeit nicht sicher sein, ob es wieder Einschränkungen geben muss. Deswegen müssen wir weiter versuchen, Risiken für uns selbst, für die Personen in unserem Umfeld und beispielsweise für die Stabilität im Gesundheitswesen zu vermindern. Das Impfen wird dabei weiter eine wichtige Rolle spielen.

 

Zu den Belastungen aus der Corona-Krise kommt nun eine neue Katastrophe – der Krieg in der Ukraine. Seit Wochen prägen die Bilder von Zerstörung und Tod unseren Alltag. Millionen Menschen sind in Europa auf der Flucht. Zehntausende werden auch nach Brandenburg kommen. Die Aufnahme der Schutzsuchenden und andere Folgen des Krieges werden uns vor neue zusätzliche und ungeahnte Herausforderungen stellen.

 

Beide Krisen überlagern sich in ihren Auswirkungen. Statt der erhofften Entlastungen im Sommer ist mit neuen Belastungen zu rechnen. Die letzten Wochen haben gezeigt, wie groß die Hilfsbereitschaft und Unterstützung in Falkensee ist. Unzählige Geflüchtete wurden in Falkensee begrüßt und meist bereits privat untergebracht. Die Initiative „Willkommen in Falkensee“ und die Falkenseer Tafel sind bereits seit Wochen im Einsatz die Unterbringung und Versorgung der Ankommenden in Falkensee zu organisieren. Viele andere Initiativen unterstützen sowohl Flüchtlinge in Deutschland als auch in der Ukraine. Auch unsere Freiwillige Feuerwehr hat bereits mehrfach den Kameraden in der Ukraine Unterstützung gegeben.

 

Dafür möchten wir im Namen der Stadt Falkensee unseren Dank aussprechen. Wir wissen, wie dankbar gerade auch die vom Krieg Betroffenen für diese Hilfe sind und sind überzeugt, dass die große Hilfsbereitschaft anhalten wird. Wir müssen aber auch Verständnis für diejenigen Mitbürgerinnen und Mitbürger zeigen, die nicht mehr die Kraft für die Bewältigung der vielen Belastungen haben oder die zu konkreten Maßnahmen anderer Meinung sind. Die Situation ist so kompliziert, dass es zu oft keine einfachen Antworten gibt. Deswegen mahnen wir Toleranz gegenüber anderen Meinungen an. Nicht jedoch zu akzeptieren ist, wenn unterschiedliche Auffassungen oder Überlastungen zu Gewalt gegen andere führen. Egal, ob verbale Gewalt und Beleidigungen im Gespräch, in sozialen Medien, durch offene und anonyme Briefe oder aber körperliche Gewalt – wir müssen und werden uns klar gegen jegliche Angriffe stellen.

 

Unser Ziel ist es, aufeinander zuzugehen. So werden wir gemeinsam die Herausforderungen der doppelten Krise bewältigen. Dafür wünschen wir der Einwohnerschaft von Falkensee und den Gästen der Stadt die notwendige Ausdauer und Kraft.

   

  

Heiko Müller                                                                                        Julia Concu

Bürgermeister                                                                                     SVV-Vorsitzende

 

 

 

 

Bild zur Meldung: Unser Bild zeigt SVV-Vorsitzende Julia Concu und Bürgermeister Heiko Müller.

 
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