Warnung vor dem Betreten von Eisflächen

Anfang Februar übte die Feuerwehr der Stadt Falkensee auf dem Falkenhagener See die Rettung auf dem Eis. Jener und der Neue See reizen jährlich viele Menschen eine Schlittschuh-Fahrt oder einen Winterspaziergang auf dem Eis zu wagen. Das Betreten der Eisfläche ist jedoch verboten. Es besteht Lebensgefahr, die leider unterschätzt wird. Über die Tragfähigkeit der Eisdecken der augenscheinlich zugefrorenen Seen können grundsätzlich keine Angaben gemacht werden. Selbst bei teils strengem Frost und den anhaltenden Minusgraden muss die Eisfläche keine ausreichende Festigkeit haben. Auch das Eisangeln kann schwere Folgen für Unbeteiligte haben, die die Eisfläche betreten. Bei größeren gebohrten Löchern besteht die Gefahr, dass die umliegende Eisfläche großen Schaden nimmt und es schneller zu einem Einbruch im Eis kommt. Damit es gar nicht erst zum Ernstfall kommt, wird ausdrücklich vor dem Betreten der Eisflächen gewarnt. Das Ordnungsamt weist bei Kontrollen vor Ort auf die Gefahren hin. Insbesondere Eltern sind aufgefordert, ihren Kindern die damit verbundenen Gefahren deutlich zu erklären.

Die Wasserschutzpolizei des Landes Brandenburg warnt: „Einmal eingebrochen, kann sich ein Mensch in der Regel maximal nur ca. drei Minuten über Wasser halten, dann verlassen ihn die Kräfte und er ist ohne sofortige und professionelle Hilfe verloren.“ Sie gibt daher folgende Hinweise:

• In Brandenburg werden keine natürlichen Eisflächen zum Betreten freigegeben.
• Ein Betreten der Eisflächen erfolgt immer auf eigene Gefahr.
• Nutzen Sie möglichst Kunsteisflächen.
• Betreten Sie das Eis nur, wenn die Dicke des Eises auch bekannt ist.
• Verlassen Sie das Eis sofort, wenn es knackt oder knistert, Gruppen auf dem Eis sind dann sofort aufzulösen.
• Besondere Vorsicht ist an Brückenpfeilern, unter Brücken, an Stegen, am Schilf geboten.
• Lassen Sie Kinder nie unbeaufsichtigt.
• Meiden Sie Eisflächen auf fließenden Gewässern.
• Halten Sie sich von Fahrrinnen und aufgebrochenem Eis fern.
• Eis sollte nicht bei Dunkelheit oder schlechter Sicht betreten werden.
• Betreten Sie Eisflächen nie allein (z. B. zweite Person am Ufer zur Beobachtung) oder an abgelegenen, nicht einzusehenden Stellen, um im Notfall Hilfe zu bekommen.
• Üben Sie mit Kindern die Notrufnummern 110 und 112.

Was tun, wenn man eingebrochen ist?

Zu beachten ist, dass bei den kalten Temperaturen im Wasser die Muskeln schnell erschlaffen und erlahmen. Die eingebrochene Person kann dadurch schnell untergehen, schnelle Hilfe ist daher geboten. Deshalb unbedingt folgende Punkte beachten:

• Alarmieren Sie als Helfer als erstes die Feuerwehr (112) bevor Sie eigene Rettungsversuche unternehmen!
• Ebenso muss beim wählen des Notrufes eine möglichst genaue Angabe zur Anfahrt für die Rettungskräfte gemacht werden. Wenn möglich sollten Einweiser positioniert werden, um den Einsatzkräften die Rettung am Einsatzort zu erleichtern. Denn für den zu Rettenden zählt jede Sekunde.
• Wer einbricht, sollte versuchen, sich vorsichtig am Eis festzuhalten oder darauf zu ziehen. Wenn das Eis weiter bricht, kann man sich mit Fäusten oder Ellenbogen einen Weg zum Ufer frei schlagen.
• Helfer sollten sich nicht selbst in Gefahr bringen: Eigensicherung unbedingt beachten (Leinen/Schwimmweste/Rettungsring), nicht zu weit hinauswagen.
• Wer sich zum Helfen auf die Eisfläche begibt, sollte dafür eine Unterlage (Leiter, Bretter, Zaun, Hockeyschläger) verwenden, um das Gewicht zu verteilen. Die Hilfsmittel kann man der eingebrochenen Person zuschieben.
• Eine quer über die Einbruchstelle gelegte Unterlage oder Äste machen die Rettung leichter. Hilfreich können auch an Gewässern aufgehängte Rettungsringe sein.
• Gerettete in warme Decken (Rettungsdecke) oder Jacken hüllen, vorsichtig erwärmen, nicht als „Hausmittel“ mit Schnee abreiben. Eingebrochene Personen sollten immer beobachtet und mit ihnen durchgehend gesprochen werden.
• Unterkühlten Personen keinen Alkohol geben, stattdessen möglichst warmen Tee reichen.