RSS-Feed   Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Vitale Innenstädte 2020: Falkensee wertet Ergebnisse aus

Falkensee, den 11. 02. 2021

 

Welche Aspekte schätzen Sie an Ihrer Innenstadt? Wie gut ist sie erreichbar, wie attraktiv das Angebot, wie groß die Aufenthaltsqualität? Diese Fragen lagen der bundesweiten Untersuchung „Vitale Innenstädte 2020“ zugrunde, die das Institut für Handelsforschung (IFH) Köln im September 2020 durchgeführt hat. In 107 deutschen Städten aller Größen und Regionen wurden zeitgleich Passanten zu ihren Einkaufsgewohnheiten und zur Attraktivität der Innenstadt befragt. Fachlich begleitet wird diese Studie regelmäßig durch die Industrie- und Handelskammer (IHK).

 

Falkensee hat das Angebot zur Teilnahme und finanziellen Unterstützung durch die IHK Potsdam angenommen und beteiligte sich im Jahr 2020 erstmalig als eine von 39 Städte in ihrer Größenklasse an der Untersuchung. Bewertet wurden von den Befragten neben der Gesamtattraktivität der Innenstädte auch viele einzelne Faktoren, wie das gastronomische Angebot, die Sauberkeit oder der steigende Einfluss des Online-Handels.

 

Besonders gut bewertet wurden von den rund 400 Befragten in Falkensee die Sauberkeit in der Stadt, die Sicherheit sowie das Zurechtfinden in der Innenstadt. Die Sortimentsvielfalt insgesamt erhielt die Note 3, vermisst wurden insbesondere Bekleidung und Schuhe. Einzig Apotheken, Drogeriewaren und Lebensmittel sind gut vertreten. Gebäude und Fassaden sowie die Lebendigkeit im Allgemeinen erhielten ebenfalls die Note 3.

 

In der Befragung zeigte sich außerdem, dass die Erreichbarkeit, sowohl für öffentliche Verkehrsmittel als auch mit dem Rad oder Auto, als gut bewertet wurde. Schlechter dagegen wurde das Thema Parken bewertet. Die Hälfte der Befragten informiert sich aktuell noch über Print-Medien (Zeitungen sowie Flyer, Plakate etc.), digitale Informationsangebote nehmen jedoch bereits markante Größenordnungen ein. Beispielsweise gaben rund je ein Fünftel der Teilnehmenden an, sich über Google bzw. Facebook über Angebote in der Innenstadt zu informieren.

 

Grundsätzlich wurden durch die Befragung ältere Erkenntnisse, die es zur Situation in der Innenstadt gibt, bestätigt: Falkensee ist aus Sicht der Befragten mittelmäßig attraktiv. Dass dieses Problem viele Städte mit einer Einwohnerzahl bis 50.000 haben, ist nicht ganz neu. In der Gesamtbewertung lag Falkensee mit 2,7 leicht über dem Durchschnitt ihrer bewerteten Ortsgröße.

 

Aus den Ergebnissen wird deutlich, dass die meisten Befragten nur kurz, d. h. weniger als eine Stunde, in der Innenstadt verweilen und zudem nur wenige Geschäfte aufsuchen. Dies kann einerseits auf die Corona-Pandemie zurückgeführt werden – lange Einkaufsbummel sind derzeit nicht attraktiv -, deckt sich jedoch auch mit den Ergebnissen einer Befragung, die im Zuge der Erstellung des Zentrenkonzeptes im Frühjahr 2020 durchgeführt wurde: Nicht nur die Angebotsvielfalt auch die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt wurden dabei als ausbaufähig eingeschätzt.

 

Zu den Fragen, welchen Einfluss die Corona-Krise auf das Einkaufsverhalten der Befragten hat, gaben erfreulicherweise mehr Befragte als im Gesamtdurchschnitt der teilnehmenden Städte an, verstärkt online bei lokalen Händlern einzukaufen, um diese zu stärken. Insgesamt zeigte sich aber die Tendenz, eher weniger Geld auszugeben und die Innenstadt seltener zu besuchen.

 

Als Fazit der Befragung kann konstatiert werden: Falkensee hat viele Stärken und manche Schwächen, jedoch keine wirklich herausragenden Qualitäten oder dramatische Fehlbedarfe. Dennoch lohnt sich ein genauer Blick auf diejenigen Bereiche, die von den Befragten als eher ausbaufähig bewertet wurden. Aus den Ergebnissen der Studie könnten so spezifische Handlungserfordernisse abgeleitet werden:

  • Einzelhandelsangebot ausbauen: Hinsichtlich der Angebotsvielfalt, insbesondere in den Bereichen Bekleidung/Schuhe/Lederwaren, Einrichten/Wohnen, Sport/Spiel/Hobby sowie Elektronik/Computer/Foto/Telekommunikation) besteht Ausbaupotential.
  • Einkaufen attraktiver gestalten: Die Möglichkeit für erlebnisorientiertes Einkaufen ist generell ein wichtiger Anziehungsfaktor für Kunden in der Innenstadt. Bessere Aufenthaltsqualität, besondere Aktionen, Anziehungspunkte und Inspirationsmöglichkeiten sollen den Erlebniswert der Innenstadt steigern.
  • Gastronomie stärken: Das gastronomische Angebot in der Innenstadt könnte besser sein.
  • Kommunikationswege nutzen: Neben den – immer noch wichtigen – analogen sind digitale Informationsmedien wichtige Kommunikationswege. Grund genug, Informationen über verschiedene Wege zu kommunizieren.

Die Ergebnisse werden die städtische Wirtschaftsförderung sowie das Zentrumsmanagement in der kommenden Zeit im Rahmen von Maßnahmenplanungen und -umsetzungen mitberücksichtigen.

 

Laut IFH zeigt die Untersuchung u. a.: Neben dem Einzelhandel bestimmen Freizeit- und Kulturangebote maßgeblich, wie attraktiv deutsche Innenstädte wahrgenommen werden. Dabei sind die Digitalisierung und eine zukunftsorientierte Positionierung von Städten – etwa durch den passenden Onlineauftritt – oft noch ein Manko. Hier besteht Handlungsbedarf, schließlich kaufen zwei Drittel der Befragten (auch) online ein. Eine Dynamik, die durch Corona noch verstärkt wurde.

 

2022 ist eine weitere Teilnahme an der bundesweiten Befragung vorgesehen, auch um den Erfolg der Maßnahmen des Zentrumsmanagements zu eruieren.

 

Unterstützt wurde die Untersuchung von der Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland e. V. (bcsd), dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), dem Handelsverband Deutschland (HDE) und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB).

 

 

 

 
 
See bei schönem Wetter