Zum vierten Mal wurde am Freitag vor dem Rathaus die Regenbogenfahne gehisst. Sie dient als Symbol der weltweiten Emanzipationsbewegung und gilt als Zeichen der Toleranz und Akzeptanz gegenüber Menschen unterschiedlicher Lebensweisen, Herkunft, sexueller Orientierung und Geschlechteridentität. Das Falkenseer Regenbogencafé, ansässig im Interkulturellen Zentrum B84, hatte zu der Aktion aufgerufen. Etwa 60 Personen nahmen an der Kundgebung, die von der Polizei begleitet wurde, teil. Der Wunsch, dass alle Menschen mit ihrem persönlichen Lebensentwurf in vollem Umfang am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, einte die Teilnehmenden an der Kundgebung.

Die neue Falkenseer Gleichstellungs- und Integrationsbeauftragte Juliane Wutta-Lutzmann wies in ihrer Ansprache darauf hin, dass in den letzten Jahren die Gesetzgebung in Deutschland einige Verbesserungen für die Situation von LSBTTIQ*-Menschen bewirkt habe. „Viele Gesetzesänderungen griffen Kritikern jedoch immer noch nicht weit genug, da diese Änderungen vorhandene Benachteiligungen nicht komplett beseitigen würden. Dass die Situation in vielen anderen Ländern schlechter als in Deutschland ist, kann aber kein Grund zur Zufriedenheit sein“ mahnte Juliane Wutta-Lutzmann.

Von der Arbeit des Regenbogencafés und über Diskriminierung im Alltag berichteten Thorsten Jensen und Bjarne Utz. Die Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Julia Concu rief dazu auf, sich für Vielfalt und Toleranz einzusetzen und dabei auch über Landesgrenzen hinauszublicken.

Die Abkürzung „LSBTTIQ*“ hat sich als Sammelbegriff für Menschen durchgesetzt, die sich außerhalb der heterosexuellen und zweigeschlechtlichen Norm befinden. Die einzelnen Buchstaben stehen gegenwärtig für lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell, transgender, intersexuell und queer. Der Stern (*) am Ende soll berücksichtigen, dass sich manche Menschen in ihrer Geschlechtsidentität nicht ausschließlich auf einen der Begriffe festlegen lassen möchten.