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Gedenken zum Jahrestag der Befreiung

Falkensee, den 26. 04. 2021

„Erinnern ist das Fundament der Zukunft.“ Mit diesen Worten legte Bürgermeister Heiko Müller in stillem Gedenken ein Gesteck an der Gedenkstätte im Geschichtspark, dem ehemaligen Außenlagers des Konzentrationslagers Sachsenhausen, nieder. Anlässlich des 76. Jahrestages der Befreiung des Außenlagers in Falkensee vom Nationalsozialismus mahnte er, die Verbrechen des NS-Regimes nicht zu vergessen und all jenen Menschen zu gedenken, denen zur Zeit des Hitler-Faschismus in Europa und der ganzen Welt unsägliches Leid zugefügt wurde. 

 

Traditionell besuchen zu dieser Zeit Delegationen aus Frankreich den Geschichtspark der Stadt Falkensee. Auch norwegische Schülergruppen kommen einmal im Jahr in die Gartenstadt, um gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Kantschule an die Schicksale jener Menschen zu erinnern, die im KZ-Außenlager viel Leid erdulden mussten. Aufgrund der Corona-Pandemie war dieses gemeinsame Gedenken vor Ort in der vergangenen Zeit nicht möglich. „Die Erinnerungsarbeit ist ein wichtiges Instrument der Aufklärung, um unsere Demokratie zu erhalten und sich Antisemitismus und Rassismus mit aller Kraft entgegenzustellen,“ so Heiko Müller. 

 

Zahlreiche Arbeitslager für KZ-Häftlinge, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene befanden sich zur Zeit des Nationalsozialismus in Falkensee. Die Häftlinge der Lager, die aus nahezu allen europäischen Ländern stammten, arbeiteten hauptsächlich in der deutschen Rüstungsindustrie und erlitten dort großes Leid und Tod. Die frei gelegten Fundamente der damaligen Zeit vermitteln im heutigen Geschichtspark einen Eindruck des ehemaligen Außenlagers. Für diesen Ort des Erinnerns und Gedenkens wurde 2018 ein Konzept erarbeitet, dessen Umsetzung voranschreitet: Die erhaltene Häftlingsbaracke wurde durch bauliche Maßnahmen gesichert. Außerdem wurden an den drei Eingängen des Gesichtsparks neue Informationstafeln in Form von Stelen aufgestellt. Auf diesen gibt ein Übersichtsplan Informationen über Lage, Dimension und Inhalt des Geschichtsparks. Im nächsten Schritt sollen weitere Infotafeln an den wichtigsten baulichen Relikten aufgestellt werden.

 

Gemeinsam mit Museumsleiterin Gabriele Helbig besichtigte Bürgermeister Heiko Müller die Häftlingsbaracke nach Fertigstellung der Baumaßnahmen. „Es ist unser aller Pflicht, diesen Ort zu erhalten und mit ihm eine wichtige Botschaft an alle nachfolgenden Generationen weiterzugeben: Vorurteile, Ausgrenzung und Hass schüren unüberwindbare Grenzen. Insbesondere eine Situation wie die Corona-Pandemie zeigt uns, dass sich Krisensituationen nur durch Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung meistern lassen. Lassen Sie uns gemeinsam erinnern und dankbar für Freiheit, Demokratie und Toleranz sein. Ich freue mich, dass viele Falkenseerinnen und Falkenseer tagtäglich für dieses Miteinander einstehen.“

 

Bild zur Meldung: Bürgermeister Heiko Müller legt ein Gesteck zum Gedenken an den Tag der Befreiung im Geschichtspark nieder.

 
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