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Mary und Dieter Boy aus Falkensee erhalten das Bundesverdienstkreuz

Falkensee, den 26. 01. 2021

Solch eine besondere Aufgabe wurde dem Bürgermeister der Stadt Falkensee in vierzehn Jahren Amtszeit bislang nicht zuteil: Am vergangenen Freitag durfte er im Namen des Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz in der Ordensstufe „Verdienstkreuz am Bande“ (Erstauszeichnung) an das Falkenseer Ehepaar Mary und Dieter Boy verleihen. Dass die beiden Geehrten aus der Gartenstadt stammen, ist jedoch nur eine von mehreren Besonderheiten. Denn nur selten erhalten auch gleichzeitig zwei Eheleute diese außerordentliche Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht.

 

„Als Bürgermeister der Heimatstadt Falkensee, in der Sie seit 2012 leben, wurde ich gebeten, die Auszeichnung zu überreichen.“ Mit diesen Worten empfing Heiko Müller das Ehepaar im Falkenseer Rathaus zu einer kleinen Feierstunde. Gemeinsam mit den Anwesenden blickte er zurück auf die bewegte Vergangenheit Deutschlands und die Herausforderungen und Entwicklungen in der ganzen Welt, die es sowohl früher als auch gegenwärtig unabdinglich machen, dass Menschen miteinander reden, aufeinander zugehen, die internationale Zusammenarbeit stärken und Menschenwürde, Anstand sowie Respekt wahren. „Zwei Personen, die sich diesen Werten besonders verschrieben haben, sind Mary und Dieter Boy“, so Heiko Müller. Das Engagement der beiden Eheleute ist außerordentlich. „Und die internationale Zusammenarbeit beginnt bereits beim Zusammenleben der beiden. Denn Dieter Boy ist im sächsischen Pirna geboren. Seine Frau Mary stammt aus Wilmington, Delaware in den USA“, erklärte der Bürgermeister.

 

Bereits im Jahr 1985 initiierte das Ehepaar die „Tage der Begegnung“ im Deutschen Bundestag. Dabei waren junge Menschen aller Religionen, jedes Geschlechts und jeglicher Herkunft aufgefordert in den Austausch mit Politikern, Journalisten, Wissenschaftlern und Wirtschaftsvertretern zu treten. Noch heute stehen die Tage der Begegnung unter der Schirmherrschaft des Bundestagspräsidenten. Die Jugendarbeit setzte das Ehepaar Boy auch in den darauffolgenden Jahren fort: 1988 gründeten sie das „Internationale Jugendforum e. V.“, einen gemeinnützigen Trägerverein, für den Dieter Boy bis 2012 als geschäftsführender Vorstand fungierte. Mit einer durch den Verein organisierten Veranstaltungsreihe wurden weiterhin junge Menschen eingeladen, sich an Gesprächen mit politischen Verantwortungsträgern sowie an Workshops und Diskussionsrunden zu beteiligen. Ziel war es, einerseits Werte der Diskussionskultur zu vermitteln und jungen Menschen außerdem die Möglichkeit zu bieten, Kontakte in die Politik zu knüpfen. Und diese zeigte sich sehr interessiert: Bis zu 80 Bundestagsabgeordnete nahmen teil. Damit ist die Veranstaltungsreihe neben der parlamentarischen Fußballgruppe „dem FC Bundestag“ eine der wichtigsten parteiübergreifenden und ältesten überparteilichen Initiativen des Deutschen Bundestags.

 

Auch außerhalb des Bundestags suchten Mary und Dieter Boy immer wieder das Gespräch mit ihrem Umfeld und förderten den Austausch in der Gesellschaft. In dem durch sie initiierten „Salon in Falkensee“ und „Salon in Mitte“ fanden sie dafür zahlreiche Gesprächspartner, bestehend aus Nachbarn, Nachwuchskräften und interessierten Bürgern, die den Dialog mit Politikern, Journalisten und anderen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens suchten. Dafür stellt das Ehepaar Boy sogar seine eigene Wohnung zur Verfügung. Doch der Einsatz trägt Früchte: Bei den mittlerweile über 100 Treffen zu Themen aus Politik, Kultur und Glauben wurden bereits viele Bürgerinnen und Bürger zu eigenem gesellschaftlichem Engagement ermutigt.

 

„Miteinander zu reden, einander zuzuhören oder auch andere zu respektieren klingt in unseren Ohren so selbstverständlich. Doch insbesondere vor dem Hintergrund der vielen Konflikte in der ganzen Welt und vieler offener Fragen wirken diese wichtigen Güter doch leider nicht überall und nicht für jeden so selbstverständlich. Auch in Deutschland müssen wir uns jeden Tag für die Demokratie einsetzen. Wir müssen die Demokratie in Deutschland als Basis für die Zusammenarbeit mit der Staatengemeinschaft bewahren. Das war, ist und bleibt unser aller Aufgabe. Und diese ist sehr wichtig und anstrengend, aber auch schön. Sie, Mary und Dieter Boy, haben sich dieser Aufgabe über Jahrzehnte verschrieben und werden beide für Ihre Leistung durch den Bundespräsidenten mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Auch im Namen der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Falkensee und in meinem Namen möchte ich Sie dafür herzlich beglückwünschen“, schloss Bürgermeister Heiko Müller seine Rede und präsentierte den sichtlich gerührten Eheleuten die Verdienstabzeichen. Beide dankten ihm für die würdevolle Feierstunde: „Wir nehmen diese Auszeichnung auch stellvertretend für die vielen Freunde und Helfer an.“

 

Mit seinen Ordensverleihungen möchte der Bundespräsident die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf hervorragende Leistungen lenken, denen er für unser Gemeinwesen besondere Bedeutung beimisst. Der Verdienstorden wird an in- und ausländische Bürgerinnen und Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen verliehen sowie darüber hinaus für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland, wie zum Beispiel im sozialen und karitativen Bereich. Er ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung in Deutschland und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Eine finanzielle Zuwendung ist mit der Verleihung des Verdienstordens nicht verbunden.

 

Für ihre besondere Auszeichnung werden Mary und Dieter Boy auch im Goldenen Buch der Stadt Falkensee verewigt werden.

 

Bild zur Meldung: Mary und Dieter Boy mit dem Bundesverdienstkreuz

 
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