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KASSANDRA – Ein Theaterstück gegen Gewalt

Falkensee, den 08. 10. 2019

Anlässlich des Internationalen Gedenk- und Aktionstages „NEIN zu Gewalt an Frauen!“ lädt die Gleichstellungs- und Integrationsbeauftragte der Stadt Falkensee, Manuela Dörnenburg, am 27. November 2019 gemeinsam mit dem Haus am Anger zu einer Theateraufführung ein. Das Turmalin-Theater aus Kunreuth in Ober-Franken spielt die auch heute in vielen Formen aktuelle Geschichte der Seherin Kassandra. Die Aufführung im Theaterraum des Haus am Angers in der Falkenhagener Straße 16 beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

 

Manuela Dörnenburg richtet zum diesjährigen Antigewalttag ihren Blick auf die patriarchalen Strukturen, die hinter Macht, Unterdrückung und Kriegen stehen. „In allen Kriegen spielt Gewalt gegen Frauen und Mädchen als Waffe eine wichtige Rolle. Die Formen reichen von sexueller Ausbeutung, Folter, Zwangsprostitution bis hin zu „Kriegsehen“ und Vergewaltigungen als Rache, Vergeltung und Bestrafung der Feinde. Aber den Kriegen gehen andere Zeiten voraus. Sprache ist dabei ein Seismograph, wie es um eine Gesellschaft steht. Wie sprechen wir von denen, die nicht unsere Meinung sind? Wie tolerant sind wir, wenn Lebensentwürfe nicht den unseren entsprechen? Warum lassen wir sexuelle Gewalt in den Sozialen Medien zu?“, fragt Manuela Dörnenburg.

 

Christa Wolfs „Kassandra“ beschreibt die Prozesse, die Frauen als die anderen der Gesellschaft aus politischen Entscheidungen herausdrängen. Es ist die Geschichte einer Außenseiterin, in einem Staat, der sich zu einem ausgeprägten Patriachat entwickelt, einem Krieg führenden Staat, in dem Männer ihren Gegnern immer ähnlicher werden. Kassandra, die Kriegsbeute des Griechenkönigs Agamemnon, schildert wie Frauen zu Objekten und Konflikte verdreht werden, wie allmählich ein Feindbild entsteht und der Krieg unvermeidlich wird.

 

Das Stück wird im Haus am Anger in der eigens für die Bühne und von der Schriftstellerin Christa Wolf autorisierte Textfassung von Günter Bauer aufgeführt. Er führt als Bühnenautor eine besondere Lichtfassung, die eine neue Dimension der Geschichte schafft und die Faszination dieses Abends ausmacht. Cornelia Gutermann-Bauer gelingt es mit ihrer starken Bühnenpräsenz und ihrem eindringlichen Spiel eindrucksvoll, dem Publikum das noch immer aktuelle Christa-Wolf-Stück von 1983 zu vermitteln.

 

Bild zur Meldung: Unser Bild zeigt Cornelia Gutermann-Bauer als Kassandra in einer besonderen Lichtfassung von Günter Bauer.

 
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