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Kleines Theater Falkensee spielt an zwei Tagen im März "Faust I"

Falkensee, den 28. 02. 2019
Im vergangenen November feierte das Kleine Theater Falkensee große Erfolge mit "Faust I". Am 23. März, 19.30 Uhr und am 24. März, 16 Uhr gibt es zwei weitere Vorstellungen im Kulturhaus "Johannes R. Becher" im Havelländer Weg 67 (Ecke Nauener Straße). Der Eintritt beträgt 12 Euro, ermäßigt 10 Euro. Kartenvorbestellungen für beide Aufführungen sind unter der Telefonnummer 03322 3287 (Kulturhaus) möglich. 

 

„Faust I“ vom Kleinen Theater Falkensee ist eine dämonische Irrfahrt, ein spiritueller Trip, eine hypnotische Odyssee: bildstark, chorisch, metaphysisch. Diese Inszenierung ist Ergebnis und Auftakt einer tieferen Auseinandersetzung der Theatergruppe mit diesem Stoff.


Die Inszenierung von Sebastian Eggers und Sebastian Maihs ist eine Mischung aus traditionellem Schauspiel mit postmodernen Ansätzen und feiert die Kraft der Sprache. Sie geht virtuos mit chorischen Elementen und Doppelbesetzungen um: Gleich drei „Fäuste“, vier Mephistos und zwei Gretchen ringen um ihren Platz in der Welt, manchmal unterhaltsam und mit feiner Ironie durchwirkt, manchmal grausam und immer spirituell. Durch die Mehrfachbesetzungen wird deutlich, dass es bei Faust nicht nur um ein Einzelschicksal geht, sondern dass in ihm ein Mechanismus wirkt: Faust könnte jeder von uns sein und der Pakt mit Mephisto ein grundlegendes Element unserer globalisierten Welt im entfesselten Kapitalismus.


Im Mittelpunkt des Faustmythos steht der Wissenschaftler Faust, der den Anspruch hat, gottgleich zu sein: „Zu erkennen, was die Welt im Innersten zusammen hält“, der den Schleier von der Wirklichkeit reißen will, der die unsichtbare Welt erfahren möchte und sich mit der Welt der Geister und Dämonen vertraut macht. Wir beobachten, wie dieser „hohe Geist“ durch Mephisto von seinem Streben zum Göttlichen getrennt und umgelenkt wird: Wie er zum Triebtäter, Lügner, Materialisten wird, wie er seine Fähigkeit zur Empathie verliert und wie er letztendlich das Mädchen, das er zu lieben meint, vernichtet. Er erfährt Bewusstseinsveränderungen und tiefe Wandlungen und erkennt am Ende, dass er schon in dieser Welt für den Pakt mit dem Bösen bezahlt: Durch einen Verlust seiner Lebendigkeit und seiner Fähigkeit, sich empfindend mit anderen Menschen zu verbinden. So wird der wissbegierige Faust in „Faust 1“ das Werkzeug Mephistos zur Zerstörung mehrerer Menschen und des Mädchens, das er zu lieben meint.


Die Faustbeschäftigung des Kleinen Theaters ist Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit mit dem in Berlin lebenden Psychologen und Faustforscher Dr. Alfred Messmann.

 

 

 

 

 

Bild zur Meldung: Kleines Theater Falkensee spielt "Faust I"

 
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