Busverkehr in Waldheim - Neuer Fahrplan ab 9. April 2018

Am 21. März 2018 fand im Foyer der Stadthalle die zweite Bürgerversammlung zum Thema „Busverkehr in Falkensee Waldheim“ statt.

Die erste Bürgerversammlung im Oktober letzten Jahres war notwendig, um den Bewohnern Waldheims das zum 4. September 2017 umgesetzte neue Verkehrskonzept „Falkensee und Umland“ und die das Wohngebiet Waldheim betreffenden Buslinien 653 und 656 zu erörtern sowie die Hinweise, Anregungen, aber auch Proteste zur Linie entgegenzunehmen.

Mit der Umsetzung des Buskonzeptes „Falkensee und Umland“ haben der Landkreis Havelland und die Havelbus Verkehrsgesellschaft mbH auch die von der Stadtpolitik und der Bürgerschaft im Beteiligungsverfahren zum Buskonzept geforderte bessere Anbindung der etwa 350 Haushalte im Wohngebiet Waldheim umgesetzt.

Einerseits wurde die höhere Taktfrequenz von den potentiellen Nutzern ausdrücklich begrüßt, andere jedoch leiden unter den Fahrten von 5.45 Uhr bis ca. 22 Uhr. Insbesondere die Anwohnerinnen und Anwohner der Pflasterstraßen Mardersteig, Schwarzwildweg und An der Rehwiese fühlen sich von dem Lärm und den Erschütterungen belästigt, der durch die Busse entsteht. Viele E-Mails und Briefe mit Protesten bis hin zu Unterschriftensammlungen wurden geschrieben.

Am 11. Oktober 2017 hatten nun sowohl Gegner als auch Befürworter in der Bürgerversammlung die Möglichkeit, sich mit Vertretern des Landkreises Havelland, der Havelbus Verkehrsgesellschaft mbH und der Stadt Falkensee über die Chancen und Probleme der neuen Busanbindung auszutauschen. Eine Evaluierung der Verkehre wurde noch vor Ostern zugesichert.

340 Hinweise gingen im Rahmen der Bürgerversammlung und in schriftlicher Form ein. Hinweise zur Taktung, zur Art der Busse und zu alternativen Linienführungen wurden ebenso geprüft wie Forderungen nach Straßenbaumaßnahmen, Geschwindigkeitsbegrenzungen und Parkraumeinschränkungen.

Die Havelbus Verkehrsgesellschaft mbH ermittelte in den letzten Monaten die Fahrgastzahlen mit Hilfe automatischer und manueller Fahrgastzählungen. Danach wurde eine äußerst geringe Nutzung des Angebotes festgestellt, sodass unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit der Fahrplan nun angepasst wurde.

Die Stellvertretende Landrätin des Landkreises Havelland, Elke Nermerich, und der Geschäftsführer der Havelbus Verkehrsgesellschaft mbH, Mathias Köhler, informierten am 21. März 2018 über die Ergebnisse der Evaluation und die neuen Vorschläge zur Linie 653.  Mathias Köhler, Geschäftsführer Havelbus Verkehrsgesellschaft mbH bemerkte: „Mit der Fahrplanänderung haben wir einen Kompromiss gefunden. Die letzten Wochen waren nicht nur für die Anwohner, sondern auch für unser Verkehrsunternehmen schwierig.“

Ab Montag, 9. April 2018, wird die Linie 653 montags bis freitags nur noch 16 statt 39 Fahrten durch Waldheim anbieten, acht in jede Richtung. An den Wochenenden und an Feiertagen werden es noch drei in jede Richtung sein.

Der früheste Bus fährt in der Woche weiterhin um 5.45 Uhr durch das Wohngebiet Richtung Dallgow-Döberitz zum Bahnhaltepunkt Finkenkrug. Der späteste Bus verlässt Waldheim 19.43 Uhr Richtung Falkensee Bahnhof. Die drei Fahrten der Linie 656 als Schulbus, eine am Morgen, zwei in den Nachmittagsstunden bleiben erhalten und wurden bei der Erstellung des neuen Fahrplanes berücksichtigt.

Bürgermeister Heiko Müller, Stadt Falkensee konstatierte: „Wir wollen, dass Waldheim an den Busverkehr angeschlossen ist. Aber es geht darum, das richtige Maß zu finden.“

Die fast 65 Anwesenden der gestrigen Bürgerversammlung applaudierten bei der Ankündigung der Fahrtenreduzierung. Doch es gab auch kritische Stimmen, z.B. werden die Pendlerbedarfe Richtung Bahnhaltepunkt Finkenkrug im Fahrplan nicht berücksichtigt. Die Bürger wünschen sich hier bessere Analysen im Vorfeld, kürzere Routen und mehr Flexibilität. Auch die Gymnasiasten bemängelten, dass sie am Nachmittag nur noch wenige Verbindungen ohne längere Wartezeiten nach Waldheim nutzen können. 

Bürgermeister Heiko Müller bestätigte die Probleme auf den Kopfsteinpflasterstraßen, die auch in anderen Wohngebieten auftreten. Er versprach die Prüfung der Schleppkurvenradien und entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung noch in diesem Jahr.

Die Stellvertretende Landrätin Elke Nermerich, Landkreis Havelland, stellte abschließend fest, „Mobilität ist für uns als Landkreis ein ganz wichtiges und zentrales Thema. Die Beeinflussung des Modal Split zugunsten des ÖPNV spielt dabei eine wichtige Rolle auch im Hinblick auf die Klimaschutzziele des Landkreises und der Kommunen. Unser Ziel ist es, mehr Bürgerinnen und Bürger dazu zu bewegen, auf den ÖPNV umzusteigen.“